Externe Codelisten

Das XPlanung-Datenmodell enthält verschiedene Öffnungsmechanismen, um zusätzliche Inhalte erfassen zu können.

Ein wichtiges Öffnungskonzept ist die Verwendung von Attributen, deren Wertebereich durch Codelisten definiert ist. Ein Codelist-Attribut darf wie ein Schlüsselnummer-Attribut (=Enumeration) nur eine vorgegebene Anzahl von Werten annehmen. Diese werden aber nicht innerhalb des Standards durch eine Enumeration fest vorgegeben, sondern außerhalb des Standards in einer Codeliste definiert, die in der GDI-DE Registry (https://registry.gdi-de.org/) verwaltet wird und auf die ein internetgestützter Zugriff möglich ist. Mittels der Codelisten auf der GDI-DE Registry wird eine weitere Harmonisierung der Dateninhalte auf nationaler Ebene ermöglicht.

Die GDI-DE Registry stellt eine Weboberfläche für die Nutzung der Inhalte sowie diesbezüglicher Recherchen und Informationen zur Verfügung. Für die Verwendung in Anwendungen und Applikationen Dritter existiert eine Abfrageschnittstelle, über die einfach auf die Inhalte der GDI-DE Registry zugegriffen werden kann. Die Abfrageschnittstelle ist für die typischen Anwendungsfälle optimiert und liefert die Inhalte in unterschiedlichen gängigen Formaten. Hiermit wird auch eine Integration der Codelisten in XPlanung-Erstellungssoftware realisierbar.

Bei der Erfassung eines XPlanung-Datensatzes kann auf die vorhandenen Codelistenwerten (https://registry.gdi-de.org/codelist/de.xleitstelle.xplanung) zurückgegriffen werden. Findet sich kein Eintrag oder sind die vorhandenen Werte für den eigenen Datensatz nicht spezifisch genug oder unpassend, so kann die Leitstelle XPlanung / XBau kontaktiert werden, um die XPlanung-Codelisten um passende Werte zu erweitern. Die folgende Grafik gibt einen Überblick über den Prozess der Codelistenbeantragung und -veröffentlichung:

Codelistenbeantragung

Besteht also der Bedarf der Erweiterung der Codelisteneinträge erfolgt eine Kontaktaufnahme zur Leitstelle XPlanung / XBau. Es wird gebeten, für die Beantragung eines neuen Codelisteneintrages dieses Formular auszufüllen und an die Leitstelle zurückzuschicken. Ein Beispiel eines ausgefüllten Antrages ist im folgenden zu sehen. 

BeispielCodelistenantrag

 

Die Leitstelle XPlanung / XBau ist für die Pflege und Erweiterung der Codelisten zuständig. Der Erweiterungswunsch wird mit Blick auf ein fachlich korrektes und konsolidiertes Gesamtergebnis bearbeitet. Ggf. wird hier die Leitstelle auch beratend tätig, wie der Sachverhalt korrekt in XPlanung abgebildet wird, ohne die Nutzung einer Codeliste bzw. unter Nutzung bestehender Codelisteneinträge. Ist über einen neuen Codelisteneintrag positiv entschieden worden, wird von der Leitstelle die Veröffentlichung über die GDI-DE Registry veranlasst und die AG Modellierung XPlanung, das Expertengremium zur Fortentwicklung des XPlanung-Standard, in Kenntnis gesetzt. Wird der Antrag von der Leitstelle XPlanung / XBau negativ beschieden, besteht die Möglichkeit, dem Beschluss formlos per email zu widersprechen. In dem Fall wird der Codelisteantrag der AG Modellierung zur Entscheidung vorgelegt.

Sowohl Enumeration als auch Codeliste definieren eine vorgegebene Anzahl von Werten, die ein Schlüsselnummer-Attribut annehmen darf. Dabei präzisiert ein Codelisten-Attribut (z. B. über die detaillierteZweckbestimmung) immer ein Enumeration-Attribut (z. B. die Zweckbestimmung) eines Objektes, d.h. Enumeration und Codeliste stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang, so dass wenn ein Codelisteneintrag benutzt wird auch immer ein Enumerationswert anzugeben ist. Welcher Enumerationswert welchem Codelisteneintrag zugeordnet ist, wird in der „Beschreibung“ des Codelistenwertes in der GDI-DE Registry festgelegt.

Beispiel eines Codelisteneintrages:

GDICodelistenwert

 

Das XPlanung-Datenmodell bietet neben dem Öffnungsmechnanismus der Codelisten auch die Möglichkeit, Text zur Erläuterung zu verwenden. Sollten die Werte einer Enumerationsliste und die zusätzliche Spezifizierung durch einen Codelistenwert nicht ausreichen, kann eine exaktere Beschreibung oder ein Eigenname über die Attribute "aufschrift" bzw. "text" erfolgen. Folgendes Beispiel soll die Anwendung eines Codelistenwertes und eines Ergänzungstextes verdeutlichen:

In einem Flächennutzungsplan ist ein "Sondergebiet Naturkontaktstation" dargestellt.

NaturkontakstationDabei handelt es sich um die örtliche Bezeichnung beziehungsweise den örtlichen Namen eines Umweltbildungszentrums. In XPlanung wäre dies nun am besten folgendermaßen umzusetzen. Für das Attribut "sonderNutzung" wäre nach Enumerationsliste das "SondergebietAndereNutzungen" auszuwählen. Eine Spezifizierung über das Attribut "detaillierteArtDerBaulNutzung" würde mit dem Codelistenwert "Umweltbildungszentrum" erfolgen. Über das Attribut "nutzungText" kann nun die Bezeichung / der Eigenname des Umweltbildungszentrums "Naturkontaktstation" eingetragen werden. Damit wäre der Planinhalt vollständig abgebildet und spezifisch standardisiert auswertbar.

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